Unendliches Leid im Nahen Osten

Wir OMAS GEGEN RECHTS BERLIN haben uns seit dem 7. Oktober 2023 nicht öffentlich geäußert. Viele Menschen in der politischen Öffentlichkeit und auch unsere Mitstreiterinnen erwarten von uns, dass wir unsere Sicht auf den Konflikt im Nahen Osten und auf die Debatte in Deutschland formulieren und nicht weiter schweigen.

Wir können den Nahost-Konflikt nicht lösen. Wir versuchen zu verstehen, zu analysieren und zu werten, was passiert ist und noch passiert. Bei aller Meinungsvielfalt in unserer Gruppe und unterschiedlicher Einordnung von politischen Lagen haben wir eine gemeinsame Basis:

  • Wir verurteilen Terrorangriffe wie den der Hamas am 7. Oktober 2023 und sind zutiefst betroffen vom Schmerz der Hinterbliebenen und Geiseln. Wir solidarisieren uns mit den Angehörigen, die um das Leben ihrer Lieben bangen müssen.
  • Wir verurteilen militärische Aktionen, die das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung zur Folge haben und fordern Hilfslieferungen und die Einhaltung der Genfer Konvention.
  • Wir verurteilen Antisemitismus. Wir verurteilen Rassismus und Antiislamismus. Wir erkennen die Vielfalt unserer Gesellschaft an und das Recht aller Kulturen, sich hier im demokratischen Rahmen frei entfalten zu können.
  • Wir setzen uns dafür ein, dass Jüdinnen und Juden sich (nicht nur) in Berlin ohne Angst bewegen können. Palästinenserinnen und Palästinenser sollen mit ihrem Leid wahrgenommen werden und dieses öffentlich äußern dürfen. Wir wollen, dass Forderungen und Protest zum Ausdruck gebracht werden können, wobei der Respekt vor anderen Menschen und die Einhaltung geltender Gesetze unabdingbar sind.

Es werden viele eindeutige Aussagen mehr zur aktuellen Situation in Israel und Gaza von uns erwartet, die wir aber nicht geben können. Polarisierung und Schwarz-Weiß-Denken sind heute unsere gesellschaftlichen Hauptprobleme. Wir dagegen stehen für Differenzierung, Respekt und Dialog.

Berlin, Juni 2024