6. Februar: Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung

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Die zerschnittene Rose gilt mittlerweile als Symbol für weibliche Genitalverstümmelung. Die deutsche Gesetzlage will Mädchen und Frauen schützen.© Unsplash / Matthew Henry

200 Millionen Mädchen und Frauen sind weltweit von weiblicher Genitalverstümmelung ( Genital Mutilation – FGM) betroffen.
Die meisten leben in Afrika und im Mittleren Osten, der westafrikanische Staat Mali gehört mit knapp 90 Prozent beschnittenen Mädchen und Frauen zu den Ländern mit der höchsten Rate.

Die Fälle von Genitalverstümmelung bei Frauen und Mädchen sind in Deutschland in den vergangenen Jahren stark gestiegen.

Immer mehr Mädchen und Frauen in Deutschland sind von Genitalverstümmelung betroffen. Ihre Zahl ist von rund 50.000 im Jahr 2017 auf aktuell etwa 68.000 gestiegen. Die Dunkelziffer ist sehr hoch. Schätzungsweise seien rund 2800 bis 14.900 Mädchen in Deutschland zudem davon bedroht.

Für die Mädchen sind damit lebenslange Qualen verbunden. Je nach ethnischem Hintergrund und Ländern variiert die Methode.
Es wird in drei Typen unterschieden.
Bei Typ eins – der vergleichsweise schwächsten Form – wird die Klitoris entfernt,
bei Typ zwei werden zusätzlich die inneren Schamlippen gekürzt oder komplett entfernt,
bei Typ drei wird das komplette äußere Genital abgeschnitten und bis auf ein kleines Loch zugenäht.

So kommt es zu immer wiederkehrenden Infektionen im Genital- und Harnwegsbereich, beispielsweise weil Menstruationsblut nicht richtig abfließen kann. Staut sich das Blut zurück, kann das zu einer Infektion der Eierstöcke und so zu Unfruchtbarkeit führen. Die Frauen haben ihr Leben lang Schmerzen.

Nach deutschem Recht ist diese Tortur auch dann strafbar, wenn sie im Ausland vorgenommen wird. Um zu verhindern, dass Eltern ihre Töchter im Heimatland einer “Ferienbeschneidung” unterziehen, hatte die Bundesregierung im Dezember 2016 eine Änderung des Passgesetzes beschlossen. Künftig kann Menschen, die für eine Genitalverstümmelung mit einem Mädchen oder einer Frau ins Ausland reisen wollen, der Pass entzogen werden. Trotzdem gibt es die Fahrten in Ferien zu großen Famlienfesten, oder die Beschneidungen in z.B. Frankreich und auch hier in Deutschland.

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