#Say their names

Unser Gedenken in Spandau und Berlin Mitte am 19.2.2024

Presseerklärung der Initiative 19. Februar Hanau:

4 Jahre nach dem rassistischen Anschlag vom 19. Februar 2020

Nach den rassistischen Morden in Hanau am 19. Februar 2020 haben wir uns ein Versprechen
gegeben: Die Namen der Opfer nicht zu vergessen.

Wir tragen eure Namen überall hin. Seit vier Jahren.

Und wir werden keine Ruhe geben. Gegen das Vergessen. Jedes Jahr, jeden Monat, sagen wir neun Namen und meinen alle Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Wir gedenken aller und meinen alle.
Ihre Namen erinnern uns und fordern uns auf, den rassistischen Normalzustand im Alltag, in Behörden, Politik, Medien und in den Sicherheitsapparaten konsequent zu bekämpfen. Dieser Zustand ist der Nährboden, auf dem der Hass der Täter überhaupt erst gedeihen kann.
Ihre Namen erinnern uns daran, dass die Vernichtungsfantasien und Umsturzpläne extrem rechter Netzwerke tödlich enden.
Rassistische Anschläge wie am 19. Februar 2020 werden durch die strukturelle Inkompetenz und durch den Unwillen von Behörden weder verhindert noch aufgeklärt. Das ist das Zusammenspiel, das in den Anschlägen seine mörderische Folge findet, und deswegen sind rechte Terrorakte niemals Einzeltaten. Keine Gerechtigkeit ohne Konsequenzen, Betroffenheit und Lippenbekenntnisse reichen nicht. Es ist Zeit für lückenlose Aufklärung und konkrete Konsequenzen. Wir fordern ein genaues Zuhören und eine Solidarisierung mit den Betroffenen.

Für die Verantwortlichen darf es kein “weiter so” geben. Nicht für die, die schweigen. Nicht für die, die wegschauen. Nicht für die, die vertuschen. Und nicht für die, die die Täter schützen und nicht die Opfer. Für uns ist nichts mehr wie zuvor. Schmerz und Wut sind zur Normalität geworden.

Gemeinsam gegen die Angst