21.03.2024 – Internationaler Tag gegen Rassismus
“Zusammen gegen Rassismus”
Das Netzwerk Reinickendorf aktiv für Demokratie, Toleranz und Respekt lud ein zu einer Lichterkette an der Geflüchtetenunterkunft Karl Bonhoeffer Klinik Reinickendorf.
Anlass für die Lichterkette dort war auch der Brand in der Unterkunft in Tegel und die dort unzureichenden Bedingungen der Unterkunft. Am 12. März brannte eine der Leichtbauhallen der provisorischen Unterkunft für Geflüchtete auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tegel ab. Hunderte ukrainische Geflüchtete haben dadurch auch ihr letztes Hab und Gut verloren.
Stellungnahme des Netzwerk Reinickendorf aktiv für Demokratie und Vielfalt vom 18. März 2024
Wir betrachten die Unterbringungssituation in Tegel schon länger mit großer Sorge. Es ist untragbar, dass Tausende Menschen, darunter viele Kinder, Schwangere und Pflegebedürftige, auf Dauer in Zelten ohne Privatsphäre ausharren müssen, die als Notlösung für ein bis zwei Nächte gedacht waren. Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, sind dort in einer Situation der Perspektivlosigkeit gefangen und zum Nichtstun verdammt. Das Register Reinickendorf dokumentierte wiederholt Fälle von diskriminierender Behandlung und Gewalt gegenüber Bewohner*innen. Viele der dort lebenden Geflüchteten warten seit Monaten darauf, dass das Asylverfahren beginnt bzw. dass sie ein normales Leben führen können. Sie haben keinen Zugang zu regulärer medizinischer Behandlung und die Kinder werden nicht eingeschult. Diese Art der Segregation verstößt gegen Menschenrechte und auch gegen die UN-Kinderrechtskonvention. Sie muss sofort beendet werden. Der Brand vor wenigen Tagen hat einmal mehr gezeigt, wie lebensgefährlich diese Art der Unterbringung ist.
Wir fordern eine dezentrale, menschenwürdige Unterbringung in Wohnungen, sofortigen Zugang zu Mobilität und medizinischer Versorgung und eine zeitnahe dezentrale Einschulung in regulären Schulen.
Außerdem fordern wir sofortigen Zugang für Ehrenamtliche und Gäste zum Gelände. Die erzwungene Isolation verhindert, dass Menschen ausreichend Unterstützung erfahren und Kontakt mit den Reinickendorfer Nachbar*innen knüpfen können.